Die Folgen der Sünde – Lektion 6

Gott hat alles geschaffen.
Erbsünde ist die Neigung zur Sünde – Glauben an Jesus Christus = geistlich neu geboren sein.

aus:
Was Christen glauben – Grundkurs des christlichen Glaubens

Herausgegeben von der Evangelisch – Lutherischen Freikirche (ELFK)

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Lektion 6 – Die Folgen der Sünde

In der vorhergehenden Lektion haben wir gesehen, dass die Sünde durch Misstrauen und Ungehorsam Adams und Evas bei den Menschen Eingang gefunden hat. Der „Sündenfall” der ersten Menschen hatte böse Folgen. Davon lesen wir im 3. Kapitel des ersten Buches Mose:

  • Eva (und nach ihr alle Frauen) sollte unter Schmerzen Kinder zur Welt bringen.
  • Adam (und nach ihm alle Männer) sollte künftig seinen Lebensunterhalt “im Schweiße seines Angesichtes” verdienen.
  • Beide, Adam und Eva, wurden von Gott aus dem Paradies vertrieben. Sie durften nicht mehr in engster Gemeinschaft mit Gott leben.
  • Die Menschen mussten nun sterben.

    1. Erblich belastet
    Am schwersten wog, dass die Sünde den Tod in die Welt brachte so wie es von Gott den ersten Menschen angedroht war. Der Ungehorsam von Adam und Eva führte dazu, dass sie sich von Gott abwendeten. Die Bibel nennt das den “geistlichen Tod”. Dieser Abfall von Gott hatte auch ihren “leiblichen Tod” zur Folge. Seit dem Sündenfall muss jeder Mensch sterben.

    Der Mensch war ursprünglich nach dem Bild Gottes geschaffen worden. Er war Gottes “Ebenbild”. Das heißt: Der Mensch lebte in ungetrübter Gemeinschaft mit Gott. Er war willig, sich von Gott leiten zu lassen und ihm zu dienen, weil er Gott vertraute und ihn liebte. Der Mensch kannte noch keine Sünde.

    Nach dem Sündenfall von Adam und Eva hat sich das Blatt gewendet. In 1. Mose 5,3 lesen wir: ,,Adam war 130 Jahre alt und zeugte einen Sohn, ihm gleich und nach seinem Bilde, und nannte ihn Set.” Der Sohn Adams glich nicht mehr dem Bild Gottes, sondern dem Bild seines Vaters. Alle Nachkommen Adams haben von Geburt an eine Natur an sich, die sich zur Sünde hingezogen fühlt. König David drückt das im 51. Psalm so aus: ,,Siehe, ich bin als Sünder geboren, und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen” (Vers 7). Und im Johannesevangelium (Kapitel 3 Vers 6) sagt Jesus: ,,Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren ist, das ist Geist.” Wir nennen diese menschliche Neigung zur Sünde „Erbsünde”, weil sie auf den Sündenfall der ersten Menschen zurückgeht und seitdem allen Menschen anhängt.

    2. Blind für das Wichtigste
    Weil die Nachkommen Adams und Evas nicht mehr Gottes Ebenbild haben, fehlt ihnen das nötige Wissen über Gott. Dies ist bis heute der Fall. In der erste Lektion dieses Kurses haben wir erfahren, dass der unbekehrte Mensch durchaus etwas von Gott weiß, aber es fehlt das Wichtigste. Der Unbekehrte weiß, dass es einen Gott gibt, und er spürt, dass er bei diesem Gott wegen seiner Sünden in Schuld steht. Aber er weiß nicht, wer dieser Gott wirklich ist und was er zur Beseitigung des Schuldenberges der Menschheit unternommen hat. Der Apostel Paulus beschreibt diesen natürlichen Zustand des Menschen nach dem Sündenfall im 1. Korintherbrief (Kapitel 2 Vers 14): “Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen; denn es muss geistlich beurteilt werden.” Gewiss kann auch ein Nichtchrist die Evangelien lesen und sich ein Bild von Jesus machen. Aber er sieht dann in ihm nur den Menschen. Um in Jesus den Sohn Gottes und Heiland der Welt zu erkennen, bedarf es der Augen des Glaubens. Wer diesen Glauben nicht hat, ist geistlich blind. Ihm muss es wie eine große Torheit vorkommen, dass dieser Jesus zur Sühne für die Schuld der Menschheit am Kreuz gestorben ist.

    Schließlich muss man bedenken, dass die Nachkommen Adams seit dem Sündenfall überhaupt kein Verlangen haben, sich von Gott leiten zu lassen. Sie fragen nicht nach seinem Willen und wollen ihm auch nicht aus Liebe dienen. Im Römerbrief Kapitel 8 Vers 7 lesen wir: “Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag ‘s auch nicht.” Und in 1. Mose 8, 21 steht: „Das Dichten (Denken) und Trachten (Wollen) des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.” Das ist von Geburt an so und fängt schon bei kleinen Kindern an. So entzückend sie als Babys sind, die Eltern merken schnell: Die Kleinen versuchen sehr bald, ihren eigenen Willen durchzusetzen. Von außen gesehen strotzen sie vor Leben, aber innerlich (geistlich) sind sie tot. Paulus sagt: „Auch ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden” (Eph. 2, 1). Er redet von der Zeit, bevor diese Christen durch den Glauben die Vergebung ihrer Sünden durch Jesus angenommen haben.

    3. Der rettende Ausweg
    Das ist der Zustand aller Menschen, wenn sie das Licht der Welt erblicken. Wenn sie selig werden sollen, müssen sie noch einmal nämlich geistlich geboren werden. Dies geschieht, wenn wir zum Glauben an den Heiland kommen. Dadurch entsteht in uns ein neuer Mensch, der wieder nach Gottes Bild gestaltet ist. Mit Gottes Hilfe kann er sich immer mehr gegen den alten, sündigen Menschen in uns durchsetzen.

    Gleich nach dem Sündenfall hat sich Gott über die ersten Menschen erbarmt. Er wollte sie mit ihrer Schuld und Sünde nicht allein lassen. Deshalb hat er ihnen schon damals versprochen, später einen Retter (Heiland) zu schicken. Dieser sollte allen Menschen Hilfe und Rettung bringen. Paulus bekennt deshalb: „Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren” (Röm. 5, 8). Ja, die erste Verheißung vom Heiland wurde von Gott gleich nach dem Sündenfall im Paradies gegeben. Da sagte Gott in der Gegenwart Adams und Evas zur Schlange (1. Mose 3, 15): „Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.”

    Es hat im Lauf der Weltgeschichte eigentlich nie eine Zeit gegeben, in der die Menschheit ohne eine Verheißung (Versprechen) von dem Sünderheiland leben musste. Wie sehr Eva an die Erfüllung dieser Verheißung glaubte, wird bei der Geburt ihres ersten Sohnes deutlich. Sie meinte, da schon den Retter geboren zu haben (1. Mose 4,1). Eva ahnte damals noch nicht, dass noch einige tausend Jahre vergehen würden, bis der Heiland kam. In der nächsten Lektion wollen wir einen kurzen Überblick über die lange Zeit mit immer neuen Verheißungen geben.
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