Was sagt die Bibel über Gott? – Lektion 3

N. Schwarz © GemeindebriefDruckerei.de

Was können wir über Gott wissen?
Gott ist: ewig, unveränderlich, allmächtig, allwissend, allgegenwärtig, heilig, gerecht, treu – Gott ist Liebe – Es gibt nur einen Gott – Ein Gott in drei Personen

aus:
Was Christen glauben – Grundkurs des christlichen Glaubens

Herausgegeben von der Evangelisch – Lutherischen Freikirche (ELFK)

Der Upload auf diese Internetseite erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers: Concordia – Verlag Zwickau / Concordia-BUCHhandlung GmbH & Co. KG, Verlagsbuchhandlung der Evangelisch-Lutherischen Freikirche, Bahnhofstraße 8, 08056 Zwickau, Deutschland.

Lektion 3 – Was sagt uns die Bibel über Gott?

Bisher haben wir erfahren, was die Bibel über sich selbst sagt. Jetzt wollen wir sehen, was sie über Gott lehrt. Wir werden dabei nicht erfahren, wie etwa die Farbe seiner Augen aussehen könnte. Denn Gott hat keine Augen wie wir Menschen, auch keinen Kopf und keinen Körper. Im Johannesevangelium (Kapitel 4 Vers 24) lesen wir: ,,Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.” Aber man darf das nicht missverstehen. Das heißt nicht, dass Gott nicht als wirkliche Person existiert. Es bedeutet nur, dass Gott nicht im Himmel auf einem irdischen Thron sitzt, wie das oft bildlich dargestellt wird. Als Geist ist er unsichtbar. Deshalb sagt der Apostel Johannes, dass kein Mensch Gott je gesehen hat (Joh. 1, 18).

Wir wollen einige Stellen hören, an denen die Bibel etwas über Gott sagt:

  • In Ps. 90, 1f. lesen wir: „Herr, du bist unsre Zuflucht für und für. Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.” Gott ist also Gott ohne Anfang und ohne Ende. Es gab nie eine Zeit, in der Gott nicht existierte. Er ist zeitlos und war schon vor dem Anfang aller Dinge da. Das Gleiche gilt von Jesus Christus. Im Hebräerbrief (Kapitel 13 Vers 8) lesen wir: ,,Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.”
  • Mal. 3,6: ,,Ich, der Herr, wandle mich nicht.” Bei uns Menschen treten im Laufe der Jahre merkliche Veränderungen ein: Wir werden älter, und schließlich sterben wir. Bei Gott ist das nicht so. Er bleibt wie er ist (vgl. Ps. 102, 28).
  • 1.Mose 17, 1 sagt Gott zu Abraham: ,,Ich bin der allmächtige Gott.” Und im Neuen Testament betont Jesus: ,,Bei Gott sind alle Dinge möglich” (Matth. 19, 26). Der 99-jährige Abraham, dem Gott verheißen hatte, er werde der Stammvater vieler Völker werden, zeugt ein Kind, das seine 90-jährige Frau zur Welt bringt.
  • Die ersten vier Verse des 139. Psalms bezeugen, wie genau Gottes Wissen um alles ist: ,,Herr, du erforschst mich und kennst mich. Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne. Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege. Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, Herr, nicht schon wüsstest.” Gott kennt auch unsere geheimsten Gedanken.
  • Vor Gott kann man sich nicht verstecken. Er ist allgegenwärtig, wie wir bei Jer. 23, 24 lesen: „Meinst du, dass sich jemand so heimlich verbergen könne, dass ich ihn nicht sehe? spricht der Herr. Bin ich es nicht, der Himmel und Erde erfüllt? spricht der Herr.” Gott ist fehlerlos in seiner Vollkommenheit. In Jes. 6, 3 bekennen die Engel von ihm: ,,Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth 3, alle Lande sind seiner Ehre voll!” Damit ist auf die makellose Vollkommenheit Gottes hingewiesen.
  • In 5.Mose 32, 4 wird Gott wegen seiner Beständigkeit und Zuverlässigkeit mit einem Felsen verglichen. Und dann heißt es weiter von ihm: ,,Seine Werke sind vollkommen; denn alles, was er tut, das ist recht. Treu ist Gott und kein Böses an ihm, gerecht und wahrhaftig ist er”. Ganz unabhängig von Rasse, Reichtum, Bildung und Stellung wird er alle Menschen nach demselben Maßstab richten. So sagt es sein Wort. Unwissenheit schützt schon im bürgerlichen Gesetz nicht vor Strafe. Noch viel weniger kann sie vor Gott als Ent- schuldigung dienen.
  • In 2. Tim. 2, 13 heißt es: ,,Sind wir untreu, so bleibt er doch treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen.” Auf Gott ist Verlass! Und was noch tröstlicher ist: „Der Herr ist allen gütig und erbarmt sich aller seiner Werke” (Ps. 145, 9). Und darüber hinaus gilt: ,,Herr, Herr, Gott, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue, der da Tausenden Gnade bewahrt und vergibt Missetat, Übertretung und Sünde” (2. Mose 34,6f.). Aber er ist auch gerecht und heilig: ,,Ungestraft lässt er niemand” (2. Mose 34, 7).
  • Schließlich hören wir aus dem Mund des Apostels Johannes, der Jesus am nächsten stand: ,,Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht; denn Gott ist die Liebe” (1. Joh. 4, 8). Unser Glaubenskurs soll dazu dienen, Gottes Liebe zu schildern, seine Liebe zu uns Menschen.

    Zusammenfassung:

    Alle diese Eigenschaften finden sich harmonisch vereint bei dem einen Gott. So etwas können wir Menschen uns gar nicht vorstellen. Deshalb verteilen die Heiden solche Tugenden auf beliebig viele Gottheiten. Aber Israel konnte durch Gottes Gnade gegenüber den vielen Göttern der Heiden bekennen: ,,Der Herr ist unser Gott, der Herr allein” (5. Mose 6, 4; 1. Gebot).

    Und doch lehrt die Bibel, dass es in dieser einen Gottheit drei unterschiedliche Personen gibt:

    den Vater, den Sohn (Jesus Christus) und den Heiligen Geist.

    Jesus erteilte seinen Jüngern vor seiner Himmelfahrt folgenden Auftrag: ,,Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum geht hin und macht zu Jüngern alle Völker: Tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie halten alles, was ich euch befohlen habe” (Matth. 28, 18-20).

    Im 2. Korintherbrief (Kapitel 13 Vers 13) heißt es: „Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.” Diesem dreigeteilten Segen aus dem Neuen Testament entspricht der alttestamentliche, den Aaron auf Gottes Befehl zum Volk Israel sprechen sollte: ,,Der Herr segne dich und behüte dich; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden” (4. Mose 6,24 ff.).

    Als Jesus 30 Jahre alt war, ließ er sich von dem Täufer Johannes taufen. Das war am Anfang seiner öffentlichen Tätigkeit. Bei diesem Ereignis waren alle drei Personen Gottes gleichzeitig anwesend. Im Matthäusevangelium (Kapitel 3 Vers 16f.) heißt es dazu: „Als Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf aus dem Wasser. Und siehe, da tat sich ihm der Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und über sich kommen. Und siehe, eine Stimme vom Himmel (der Vater) herab sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.”

    An manchen Stellen der Bibel wird jede der drei Personen “Gott” genannt, und einer jeden werden göttliche Taten zugeschrieben. Wenn man alles in Betracht zieht, was die Bibel über Gott berichtet, kann man nur zu folgendem Schluss kommen:

    Es gibt nur einen Gott, der sich in drei unterschiedlichen Personen offenbart hat.

    Dem Wesen nach ist er ein Gott. Die christliche Kirche hat dafür ein Wort geprägt: Dreieinigkeit. Wir sagen absichtlich geprägt. Denn das Wort „Dreieinigkeit” selbst findet sich nicht in der Bibel. Aber Gott, wie er sich in der Heiligen Schrift offenbart, ist dreieinig. Verstehen können wir Menschen das nicht. Aber kann man von dem auf Zeit und Raum beschränkten Menschen erwarten, dass er dazu fähig ist, das Wesen des zeitlosen und ewigen Gottes zu ergründen?

    ***

    3 = der Herr der himmlischen Heere.
© Concordia – Verlag Zwickau / Concordia-BUCHhandlung GmbH & Co. KG, Verlagsbuchhandlung der Evangelisch-Lutherischen Freikirche, Bahnhofstraße 8, 08056 Zwickau, Deutschland.