Der unbeschreiblich große Wert von Christi Tod – Lektion 16

N. Schwarz © GemeindebriefDruckerei.de

Wozu ist Jesus gestorben und auferstanden? – Jesu Gerechtigkeit wird uns angerechnet – Jesus ist für die Sünden der ganzen Menschheit gestorben – Glaube an Jesus, dann bist Du gerettet! – Gnade = unverdient macht Gott uns gerecht – Die herrlichste Botschaft der Welt: Wer an Jesus Christus glaubt, ist gerettet.

aus:
Was Christen glauben – Grundkurs des christlichen Glaubens

Herausgegeben von der Evangelisch – Lutherischen Freikirche (ELFK)

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Lektion 16 – Der unbeschreiblich große Wert von Christi Tod

In der vorhergehenden Lektion haben wir darüber gesprochen, wie und wann Jesus gestorben und auferstanden ist. Es genügt nicht, allein diese Fakten zu kennen. Entscheidend wichtig ist, wozu er so gestorben ist. Was hat sein Tod bewirkt?

1. Wozu ist Jesus gestorben und auferstanden?
Von Vertretern nichtchristlicher Religionen und auch von manchen sogenannten “Christen” hört man heute oft: Jesus habe mit seiner aufopfernden Liebe uns Menschen ein leuchtendes Beispiel gegeben. Diesem gelte es nun nachzueifern. – Es gibt zweifellos kein größeres Beispiel aufopfernder Liebe als das, was Jesus tat. Aber das ist bei weitem nicht alles und vor allem nicht das Wichtigste.

Hören wir, was Gottes Wort darüber sagt: „Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre” (1. Joh. 3, 8). Das Ziel des Teufels (sein Werk) ist es, die Menschen in die ewige Verdammnis zu bringen. Jesus hat uns aus der Abhängigkeit des Teufels befreit (erlöst). Wie er das getan hat, sagt Paulus im Galaterbrief (Kapitel 3 Vers 13): ,,Christus aber hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes (d. h. von der Verdammnis), da er zum Fluch wurde für uns.” Als unschuldiges Opferlamm nahm er die Sündenschuld der Welt auf sich und büẞte dafür mit seinem Tod am Kreuz. Er bekam den Zorn des Vaters über die Sünde so schmerzhaft zu spüren, dass er am Kreuz schrie: ,,Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?” (Matth. 27, 46). Im 2. Korintherbrief (Kapitel 5 Vers 21) sagt Paulus: ,,Denn Gott hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.”

Schon 700 Jahre vor Jesu Tod am Kreuz durfte der Prophet Jesaja (Kapitel 53 Vers 5) ganz klar aussprechen, wozu Jesu Leiden und Sterben dienen sollte: ,,Er ist um unserer Missetat willen verwundet und um unserer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden (mit Gott) hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt (von unserem Sündenschaden).” Wenn wir durch die Wirkung des Heiligen Geistes an Jesus glauben, wird uns seine Gerechtigkeit als unsere angerechnet.

2. Rettung für alle Menschen
In diesem Zusammenhang ist zu beachten: Jesus ist nicht nur für meine Sünden gestorben, sondern für die Sünden der ganzen Menschheit. Denn im Johannesevangelium (Kapitel 3, Vers 16) heißt es: ,,So sehr hat Gott die Welt (d. h. alle Menschen) geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.”

Das ist sehr wichtig. Denn es gibt Kirchen, die lehren, dass Jesus nicht für alle Menschen gestorben ist, sondern nur für diejenigen, die in den Himmel kommen. Die Bibel sagt das nicht. Wir haben eben gehört, dass Gott “die Welt” geliebt hat.

  • Im 2. Korintherbrief Kapitel 5 Vers 19 lesen wir. ,,Gott war in Christus und versöhnte die Welt (d. h. jeden, nicht nur einige) mit sich selber.”
  • Auch der 1. Johannesbrief (Kapitel 2 Vers 2) spricht davon: ,,Jesus ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.”
  • Und im Lukasevangelium (Kapitel 19 Vers 10) sagt Jesus von sich selbst: „Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.”

    Weil uns die Bibel aber zeigt, dass alle Menschen in Sünden stecken, ergibt sich ganz klar, dass Jesus für die ganze Menschheit gestorben ist. Ich will es zugespitzt sagen: „Christus ist auch für Ihre Sünden gestorben – ob Ihnen das gefällt oder nicht!”

    3. Kommen alle in den Himmel?
    Auf der anderen Seite dürfen wir daraus aber keine falschen Folgerungen ziehen. Es wäre falsch zu folgern: “Jesus ist für alle Menschen gestorben – also kommen am Ende alle Menschen in den Himmel, ob sie an Jesus glauben oder nicht.” Es ist wohl wahr, dass Jesus für alle gestorben ist, auch für den schlimmsten Sünder. Und doch kommen nicht alle in den Himmel. Warum nicht? Das liegt am Unglauben der Menschen. Wer Jesu Rettung nicht annimmt, ist verloren. Ein Rettungsring ist wertlos, solange ihn der Ertrinkende nicht ergreift und festhält. Oder: Das wertvollste Geschenk ist wertlos, wenn ich meine, der Anbietende möchte mich nur zum Narren halten. Dann schlage ich es aus und bekomme nichts.

    So verhält es sich auch mit dem Angebot Jesu. Er sagt uns: “Glaube an mich und an das, was ich für dich getan habe; dann sind dir deine Sünden vergeben, und du hast das ewige Leben.” – Martin Luther sagt es mit seinen Worten so: “Glaubst du, so hast du es; glaubst du nicht, so hast du es nicht!” An dieser Stelle wird deutlich, warum Judas in die Hölle gekommen ist, obwohl er seine Tat bereute. Er meinte, die Rettung nicht annehmen zu können, die Jesus ihm anbot.

    4. Unverdiente Begnadigung
    Was wir bisher gehört haben, hat mit dem zu tun, was die Bibel RECHTFERTIGUNG nennt. Nehmen wir ein Beispiel:

    Ich habe mich eines Vergehens gegen die Verkehrsvorschriften schuldig gemacht. Mir fehlt aber das nötige Geld, die verhängte Geldbuße zu bezahlen. Die Sache kommt vors Gericht. Dort springt ein guter Freund für mich ein und bezahlt meine Schuld. Dann ist die Sache erledigt. Bis heute haben Staatsoberhäupter das Recht zur Begnadigung. Selbst da, wo die Todesstrafe gesetzlich vorgeschrieben ist, können sie dem Verurteilten in einem Gnadenakt das Leben schenken. – Die Frage ist nun, ob wir bereit sind auch Gott ein solches Begnadigungsrecht zuzugestehen?

    Wenn Gott begnadigt, hebt er den Schuldspruch nicht auf. Er bleibt gerecht, auch wenn er den Sünder begnadigt. Ja, er hat sich unsere Begnadigung viel kosten lassen. Sein eigener Sohn bezahlte für die Sündenschuld der Menschheit mit seinem Leben. Als begnadigte Sünder können wir nur über Gottes Handeln staunen und ihm danken.

    Sehen wir, was die Bibel dazu sagt.
  • Röm. 3, 22-26: ,,Ich rede aber von der Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesus Christus zu allen, die glauben. Denn es ist hier kein Unterschied: Sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten.” Das heißt: In den Augen der Menschen ist wohl dieser oder jener besser oder schlechter als ein anderer. Aber vor Gottes unbestechlichen Augen stehen alle Menschen als Schuldige da. Er kennt auch die verborgensten Regungen des menschlichen Herzens.
  • Weiter schreibt Paulus an dieser Stelle: „Wir werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung (den Loskauf), die durch Christus Jesus geschehen ist. Den hat Gott für den Glauben hingestellt als Sühne in seinem Blut zum Erweis seiner Gerechtigkeit, indem er die Sünden vergibt, die früher begangen wurden in der Zeit seiner Geduld, um nun in dieser Zeit seine Gerechtigkeit zu erweisen.” Und: “So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht (vor Gott) wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.” Es ist alles Gottes Gnade.
  • Wo Gott sein Urteil gesprochen hat, da gibt es nichts daran zu rütteln. Im Römerbrief (Kapitel 8 Vers 33) sagt Paulus: “Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der gerecht macht.” Kein Mensch, erst recht nicht der Teufel, kann Einspruch gegen Gottes Entscheidung erheben.
  • Im Römerbrief (Kapitel 4 Vers 4f.) lesen wir weiter: ,,Dem aber, der mit Werken umgeht (d. h. der durch seine Taten selig werden will), wird der Lohn nicht aus Gnade zugerechnet, sondern aus Pflicht.” Einem solchen Menschen wird das Rühmen der eigenen Gerechtigkeit nichts nützen. Denn mit ihr kann er vor Gott nicht bestehen. ,,Dem aber, der nicht mit Werken umgeht, glaubt aber an den, der die Gottlosen gerecht macht (Jesus), dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit.”
  • Und noch einmal heißt es im Römerbrief (Kapitel 5 Vers 1): “Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus.”

    Fassen wir zusammen:

    Kommen wir zum Schluss noch einmal auf unsere Frage vom Anfang zurück: Was ist der Zweck von Jesu Erlösungswerk? Wozu ist er gestorben und auferstanden? Die Antwort gibt uns die Bibel:
  • Offb. 5, 9: ,,Du (Jesus) bist geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen.” Das singen die Erlösten vor dem Gotteslamm im Himmel. Warum hat uns Christus erlöst? Martin Luther antwortet: “…. auf dass wir sein eigen (= Eigentum) seien.”
  • 2.Kor. 5, 15: “Er ist darum für alle gestorben, damit, die da leben, hinfort nicht sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferstanden ist.”
  • Und Lk. 1,74f.: ” …. dass wir, erlöst aus der Hand unserer Feinde 8 , ihm (Gott) dienten ohne Furcht unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit, die ihm gefällig ist.”

    Also noch einmal: Wozu hat uns Christus erlöst? – Martin Luther antwortet: ” …. auf dass wir sein eigen (= Eigentum) seien und in seinem Reich unter ihm leben und ihm dienen in ewiger Gerechtigkeit, Unschuld und Seligkeit (d. h. als neue Menschen).”

    \nWozu hat Christus uns erlöst? Damit wir durch ihn ein neues Leben führen und damit er ewig mit uns lebt! Und warum tut er das? Weil er uns liebt. Gott ist Liebe (1. Joh. 4, 16). Liebe ist seine grundlegende Eigenschaft. Das zeigt uns Gott selbst in der Bibel. Diese Erkenntnis hebt das Christentum aus allen anderen “Religionen” heraus. Sie alle wissen nichts von dem liebenden Gott, der seinen Sohn für uns geopfert hat.

    Es gibt einen Spruch in der Bibel, der das alles kurz zusammenfasst: “Also (= so sehr) hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingebornen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben” (Joh. 3, 16).

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    8 = Gemeint ist hier mit “Feinden”: der Teufel, die gottlosen Menschen um uns her und unser sündiges Wesen (die Bibel sagt: Fleisch)
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