Der Ursprung und die Erhaltung des Weltalls – Lektion 4

Friedbert Simon © Pfarrbriefservice.de

Gott hat alles geschaffen.
Gott hat alles aus Nichts allein mit seinem Wort erschaffen – Gott schuf alles in 6 Tagen – Gott schuf die Menschen als Mann und Frau – Die Menschen waren Gottes Ebenbild – Gott erhält alles durch sein Wort

aus:
Was Christen glauben – Grundkurs des christlichen Glaubens

Herausgegeben von der Evangelisch – Lutherischen Freikirche (ELFK)

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Lektion 4 – Der Ursprung und die Erhaltung des Weltalls

In diesem Abschnitt wollen wir uns darüber informieren, was die Bibel in Bezug auf den Ursprung und die Erhaltung der Welt und des Menschen berichtet. Das erste Kapitel der Bibel beginnt mit den Worten: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.” Gott schuf nicht, wie ein Künstler seine Werke schafft. Dieser macht aus Eigenem und Vorhandenem etwas Neues. Im Hebräerbrief (Kapitel 11 Vers 3) lesen wir: ,,Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, so dass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist.”

Wie hat Gott alles aus dem Nichts hervorgerufen? Er benutzte dazu lediglich sein allmächtiges Wort. Ps.33,c6+9 heißt es: „Der Himmel ist durch das Wort des Herrn gemacht und all sein Heer durch den Hauch seines Mundes … Wenn er spricht, so geschieht ‘s; wenn er gebietet, so steht ‘s da.”

Das können wir an den ersten Versen der Bibel sehen. ,,Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht” (1. Mose 1, 3). Das Licht entstand also durch Gottes Befehl. Da Gott allmächtig ist, hätte er das Weltall in einem einzigen Augenblick entstehen lassen können. Aber er wollte es nicht so, sondern die Schöpfung erstreckte sich über sechs Tage. Warum Gott das so gemacht hat, wissen wir nicht.

2. Mose 20, 11 sagt: „Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist.” Es gibt heute viele Menschen, die meinen, das Wort „Tage” werde hier bildlich für ungeheure Zeitspannen verwendet. (Wir kommen später noch einmal auf diesen Gedanken zurück.) In 1. Mose 1, 5 lesen wir jedenfalls: Gott ,,nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.” Das kann sich nur auf gewöhnliche Tage beziehen. Lesen Sie das erste Kapitel der Bibel einmal im Zusammenhang.

Jetzt wollen wir anschauen, was Gott an jedem der sechs Schöpfungtage ins Dasein rief:

  • Am ersten Tag schuf Gott die Rohstoffe: Als Erstes die Erde, die noch ganz ungeordnet war und in Finsternis lag. Auch das Licht machte er an diesem Tag.
  • Am zweiten Tag fing Gott an, einige Ordnung zu schaffen. Er machte eine “Feste” oder Wöl- bung inmitten der Wasser, welche die Wassermassen im Himmel und auf der Erde von einander trennt.
  • Am dritten Tag ließ er die Wassermassen sich an besonderen Orten sammeln und tro- ckenes Land hervortreten, auf dem Bäume und Pflanzen entstehen sollten.
  • Am vierten Tag entstanden alle Himmelskörper.
  • Am fünften Tag schuf Gott die Wassertiere und Vogelarten.
  • Am sechsten Tag wurden die Landtiere und Menschen geschaffen.

    Wie hat Gott den Menschen geschaffen? Davon ist im zweiten Kapitel Genaueres nachzulesen: „Da machte Gott der Herr den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen” (1. Mose 2,7). Adam war nur ein Erdklumpen, bis der Herr ihm die Seele gab. Ein Arzt erklärt einen Menschen für tot, wenn das Herz stillsteht oder das Gehirn keine messbaren Impulse mehr von sich gibt. Nach der Bibel tritt der Tod ein, wenn die Seele den Leib verlässt. Im Buch Prediger (Kapitel 3 Vers 20f.) lesen wir: „Es ist alles aus Staub geworden und wird wieder zu Staub. Wer weiß, dass der Odem des Menschen aufwärts (zu Gott) fährt?

    Wir müssen beachten, dass es zweierlei Leben im Menschen gibt: leibliches Leben und geistliches Leben. Nicht nur der gläubige Mensch hat eine Seele, sondern auch der ungläubige. Auf dieser Erde ist der Ungläubige zwar körperlich am Leben, aber er ist geistlich tot. Solange er auf der Erde lebt, besteht noch Hoffnung, dass er die geistliche Wiedergeburt erlebt. Stirbt er jedoch ohne diese Wiedergeburt, dann kommt seine Seele an den Ort der Qual (Lk. 16, 23). Er ist dann auf ewige Zeit von Gottes Liebe getrennt. Die Seele hört also nie auf zu existieren. Stirbt ein Mensch im Glauben an den Heiland, so bleibt seine Seele ewig im himmlischen Vaterhaus. Kommt aber die Seele in die Hölle, so nennt die Bibel das den “zweiten” Tod.

    Gott schuf den Menschen als Mann und Frau. Dabei wurde die Frau anders geschaffen als der Mann. In 1. Mose 2, 18-25 lesen wir: ,,Gott der Herr sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei. Da ließ Gott der Herr einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er schlief ein. Und er nahm eine seiner Rippen und schloss die Stelle mit Fleisch. Und Gott der Herr baute eine Frau aus der Rippe, die er von dem Menschen nahm, und brachte sie zu ihm. Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin nennen, weil sie vom Manne genommen ist. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden sein ein Fleisch. Und sie waren beide nackt, der Mensch und sein Weib, und schämten sich nicht.”

    Noch etwas Anderes erfahren wir im Schöpfungsbericht der Bibel: “Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau” (1. Mose 1,27). Der erste Mensch war Gottes Ebenbild. Was heißt das? Der Mensch sah Gott nicht äußerlich ähnlich, denn Gott ist ja Geist. Damit ist gemeint, dass Adam und Eva in völliger Übereinstimmung mit Gott lebten. Sie kannten Gott vollkommen und dienten ihm in ungetrübter Liebe. Es gab noch keine Sünde.

    So viel steht nach den Aussagen der Bibel fest: Gott hat Himmel und Erde geschaffen und alles, was sie enthalten. Aber es gehört noch mehr dazu. In einem ihrer Lieder singt die christliche Kirche: ,,Was unser Gott geschaffen hat, das will er auch erhalten.” Gott sorgt nicht nur für die Schöpfung, sondern auch für ihre Erhaltung. Auch dazu benutzt er die Kraft seines Wortes auf verschiedene Weise. Dabei haben wir an viererlei zu denken:

    1. Alles Geschaffene besitzt die Fähigkeit zur Fortpflanzung. Diese Fortpflanzung geschieht nicht aufs Geratewohl, sondern auf geregelte Weise, jedes ,,nach seiner Art” (1. Mose 1, 25).

    2. Wir leben in einer geordneten Welt: jeder Tag hat seine 24 Stunden; das Jahr seine 365 (366) Tage; und die Jahreszeiten ihre regelmäßige Reihenfolge. Weil das so ist, kann der Bauer säen und ernten. Nach der Sintflut hat Gott sich selbst dazu verpflichtet, diese Ordnung einzuhalten: ,,Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht” (1. Mose 8,22).

    3. Gott versorgt in seiner göttlichen Fürsorge seine Geschöpfe mit allem, was sie zum Leben brauchen. ,,Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit. Du tust deine Hand auf und sättigst alles, was lebt, nach deinem Wohlgefallen” (Ps. 145, 15f.).

    4. Gott gewährt uns seinen Schutz und seine Fürsorge. Im Matthäusevangelium Kapitel 10, Vers 29f. sagt unser Heiland: „Kauft man nicht zwei Sperlinge für einen Groschen? Dennoch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne euren Vater. Nun aber sind auch eure Haare auf dem Haupt alle gezählt.” Wenn Gott so für uns sorgt, sollten wir den Rat des Apostels Petrus zu Herzen nehmen: „Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch” (1. Petr. 5, 7).

    In der Bibel wird uns von Jakob und seinem Zwillingsbruder Esau berichtet. Jakob betrog seinen Bruder. Als mittelloser Mann flüchtete er ins Ausland. Aber nach 20 Jahren kehrte er als reicher Mann in die Heimat zurück. Demütig bekennt er seinem Gott: „Ich bin zu gering aller Barmherzigkeit und aller Treue, die du an deinem Knechte getan hast” (1. Mose 32, 11). Sollte das nicht auch unser aufrichtiges Bekenntnis sein angesichts all des Leides und Elends, das menschlicher Unglaube, Sünde und Geiz in der Welt verursachen? Führen wir nicht im Großen und Ganzen ein ruhiges Leben? Beim Essen erinnern sich Christen an diese Güte Gottes. Sie beten: ,,Danket dem Herrn; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich” (Ps. 118, 1).

    Das alles sollte uns auch zu herzlicher Liebe gegenüber unseren Mitmenschen bewegen. Wo sie in Not sind, sollen wir ihnen helfen. Gott lässt uns sicher und ruhig wohnen. Er schenkt uns Gesundheit, eine fürsorgliche Regierung und was das Meiste ist: Er vergibt uns unsere Sünden. Er schenkt uns die ewige Seligkeit. Wir dürfen in Gemeinschaft mit Christen leben. So reich werden wir von unserem Schöpfer und Erhalter beschenkt.

    Ein einziges Mittel bleibt dem Teufel gegenüber so viel göttlichem Segen. Er macht uns unzufrieden und lässt uns klagen über das, was wir nicht haben. Bitten wir Gott, dass er uns die Augen für seine vielen Segnungen öffnet!
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