Einführung

Was Christen glauben: In diesem Glaubenskurs finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Lehren und Inhalte des christlichen Glaubens.

aus:
Was Christen glauben – Grundkurs des christlichen Glaubens

Herausgegeben von der Evangelisch – Lutherischen Freikirche (ELFK)

Der Upload auf diese Internetseite erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers: Concordia – Verlag Zwickau / Concordia-BUCHhandlung GmbH & Co. KG, Verlagsbuchhandlung der Evangelisch-Lutherischen Freikirche, Bahnhofstraße 8, 08056 Zwickau, Deutschland.

Einführung

Jeder Mensch sucht auf seine Weise Glück und Freude, und doch ist er nie restlos glücklich. Eine gewisse Unruhe bleibt. Wir haben ein Grundbedürfnis, das wir befriedigen möchten. Selbst eine gute Arbeitsstelle oder ein harmonisches Familienleben erfüllen diese Sehnsucht letztlich nicht. Das spüren wir in Augenblicken, in denen wir einmal Zeit für uns selbst finden. Der Kirchenvater Augustinus hat das so ausgedrückt: „Meine Seele ist unruhig, bis sie Ruhe findet in dir, Gott.”

Und seit dem Sündenfall versucht der Mensch, sich einen „Gott” nach seinen Vorstellungen zu schaffen. Davon geben die unzähligen Glaubensrichtungen und Kirchen Zeugnis. Wenn Sie durch irgendeine große Stadt in unserem Land gehen, finden Sie Dutzende von Gebäuden, die Kirchen sein können: große, kleine, prächtige, einfache, alte, neue…

Trotz der unzähligen Kirchen gibt es viele Menschen, die keine befriedigende Antwort auf die ernsten Fragen geben können, die sich jedem in seinem Leben stellen. Die Glaubensvorstellungen der meisten Menschen bleiben nebelhaft und verschwommen.

Das wurde uns klar, als wir einigen Leuten die Frage stellten: „Wenn Sie jetzt sterben müssten, was dann?” Wer nicht einfach sagte: „Tot ist tot”, war um eine Antwort verlegen. Und Sie? Würden Sie mit vielen anderen antworten: „Ich hoffe, dass ich in den Himmel komme. Aber ganz sicher bin ich mir nicht.” Vielleicht würden Sie noch hinzufügen: „Ganz genau weiß es ja niemand.” Oder auch: “Gibt es denn überhaupt einen Himmel?”

Wir meinen, dass jeder Mensch wissen kann, was ihn nach dem Tod erwartet. Woher nehmen wir diese Überzeugung? Gott hat das den Seinen in der Bibel mitgeteilt. Und wer sind die Seinen”? Ja, das wollen wir Ihnen durch die Bibel zeigen. Wir hoffen, dass auch Sie durch die Wirkung von Gottes Geist zu derselben Überzeugung kommen. Denn die Ewigkeit ist sehr lang, und was einen Menschen nach seinem Tod erwartet, wird schon vor seinem Tod entschieden.

Zuerst müssen wir uns fragen, was denn Gott von uns erwartet. Der heilige Gott verlangt von seinen Geschöpfen nichts weniger als vollkommene Heiligkeit. In beiden Teilen der Bibel sagt er uns: ,,Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der Herr, euer Gott!” (3. Mose 19, 2; Eph. 1, 4). Wir merken sehr schnell: Das schaffen wir nie! Dazu sind wir nicht fähig. Dann hat die Bibel doch Recht, wenn sie sagt: „Sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten!” (Röm. 3, 23)’. Das hören wir Menschen nicht gern. Wir sagen: „Wenn ich auch manchmal daneben haue, so bin ich doch im Grunde ein anständiger Kerl, besonders wenn ich mich mit dem oder dem vergleiche.” Aber der heilige Gott hat seinen eigenen Maßstab. Er verlangt vollkommene Heiligkeit von uns Menschen. ,,Wenn jemand das ganze Gesetz hält und sündigt gegen ein einziges Gebot, der ist am ganzen Gesetz schuldig!” (Jak. 2, 10).

Sünde ist jeder Ungehorsam gegenüber Gottes Gebot und Willen. Das gilt nicht nur für unsere Taten, sondern auch für unsere bösen Gedanken und innersten Regungen. Das gilt auch für unterlassene Hilfe. Wo hätten wir einem Anderen beistehen und helfen müssen, haben uns aber einfach verdrückt? Ja, kein einziger Mensch kann sich vor Gott rühmen, gerecht zu sein.

Vielleicht sagen Sie nun: „Ja, du hast Recht, ich bin ein Sünder. Aber was sind meine kleinen Sünden, verglichen mit den schrecklichen Verbrechen, von denen Fernsehen und Zeitungen jeden Tag berichten?” Mein Freund, kleine Ursachen haben oft große Wirkungen. Kennst du keine Sünde, die dir besonders zu schaffen macht, die dir im Laufe der Zeit über den Kopf gewachsen ist und über die du nicht immer Herr werden kannst? Gott sagt: „Jeder, der sündigt, soll sterben!” (Hes. 18, 4). Dasselbe steht auch im Neuen Testament: „Der Sünde Sold (Lohn) ist der Tod!” (Röm. 6, 23). Und damit ist nicht nur der leibliche Tod gemeint, der erst durch die Sünde in die Welt kam, sondern auch der ewige Tod, die Hölle, aus der es kein Entrinnen gibt.

Lassen Sie uns jetzt einen Augenblick innehalten und auf das bisher Gesagte zurückblicken. Wir haben bisher gesehen:

1. Gott will, dass wir vollkommen sind, wie er es auch ist.

2. Er sagt klar und deutlich: Wer diesem Maßstab nicht genügt, wird sein Verdammungsurteil gesprochen bekommen.

3. Kein Mensch ist ohne Sünde und hat die vollkommene Heiligkeit, die Gott von uns verlangt.

Unsere Lage wird noch bedrohlicher, wenn wir uns klar machen, dass wir von uns aus nichts unternehmen können, um unsere ungeheure Sündenschuld zu begleichen. Das hat schon manchen zu dem erschrockenen Ausruf getrieben: “Was kann ich tun, dass ich gerettet werde?” Wozu wir Menschen nicht fähig sind, das macht Gott möglich! Als sich Jesu Freunde mit dieser bangen Frage beschäftigten, antwortete er: „Bei den Menschen ist’s unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich” (Matth. 19, 26). Gott hat sich über die Menschheit erbarmt, um sie aus dieser verzweifelten Lage zu befreien. Denken Sie nun aber bitte nicht, Gott habe einfach beide Augen zugedrückt und die Sündenschuld der Menschen vergessen. Nein, er nimmt unsere Schuld sehr ernst. Einmal hat er sogar alle damals lebenden Menschen wegen ihrer großen Schuld durch eine riesige Flut ausgerottet. Nur acht Personen überlebten damals (1. Mose 6-9).

Zur Weihnachtszeit denken wir Christen an das, was Gott zu unserer Rettung getan hat und feiern. dankbar sein Geschenk. Er hat seinen einzigen Sohn Mensch werden lassen. Durch die Jungfrau Maria wurde Jesus Christus geboren. Er hat unser menschliches Fleisch und Blut angenommen. Durch sein heiliges Leben und unschuldiges Sterben büẞte er an unserer Stelle unsere Sündenschuld. Als Gottes Opferlamm hat er für die Schuld der ganzen Menschheit am Kreuz bezahlt. Weil Gott seinen Sohn am dritten Tage vom Tode auferweckte, können wir sicher sein, dass er seinen Tod als ausreichende Bezahlung für die Sündenschuld aller Menschen angenommen hat. Wir brauchen also nichts weiter zu unserer Erlösung beizusteuern.

Warum hat Gott das alles mit seinem Sohn getan? Gott selbst nennt uns in seinem Wort den Grund: “So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben” (Joh. 3, 16). Aus Liebe und Barmherzigkeit hat er so gehandelt. Die Bibel ist ein dickes Buch mit mehr als 1000 Kapiteln, aber ihre Hauptbotschaft ist ganz einfach. Es ist die Nachricht von der unbegreiflich großen Liebe Gottes. Er gab seinen Sohn dahin, damit durch dessen heiliges Leben, unschuldigen Tod und siegreiche Auferstehung unsere Sünden gebüẞt sind.

Da bleibt eigentlich nur noch eine Frage: “Was muss ich aber meinerseits tun, um diese Vergebung zu bekommen?” In Röm. 6, 23 steht die Antwort. Nachdem auf die schreckliche Folge der Sünde hingewiesen wurde: „Der Sünde Sold ist der Tod”, kann der Apostel freudig hinzufügen: „Die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.” Was der Mensch auf keine Weise hätte fertigbringen können, das schenkt uns Gott.

Wenn wir das bedenken, können wir unseres Heiles ganz gewiss sein. Hätte Gott gesagt: Ihr kommt zwar in den Himmel, müsst aber zuvor genug gute Werke tun!”, dann könnte keiner sicher sein, selig zu werden. Weil aber Gott selbst erklärt, dass unsere Seligkeit sein Geschenk für uns ist, können wir gewiss sein. Um es noch einmal zu sagen: Unsere Seligkeit hängt überhaupt nicht davon ab, dass wir uns bei Gott etwas verdienen, sondern lediglich davon, was Gott selbst durch seinen Sohn an und für uns getan hat und tut. Vor 2000 Jahren fragte ein römischer Beamter den Apostel Paulus: ,,Was muss ich tun, dass ich gerettet werde?” (Die Geschichte steht im 16. Kapitel der Apostelgeschichte.) Die Ant- wort, die ihm Paulus gab, gilt auch heute noch: ,,Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du und dein Haus (Familie) selig.”

Also: Durch den Glauben an Jesus, den Sünderheiland, werden wir Erben des Himmels. Jesus sagt von sich selbst: “Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, der hat das ewige Leben!” (Joh. 6, 47). Dieser Vers ist die Antwort auf die Frage, die wir am Anfang stellten: „Wenn der Tod heute eintreten sollte, was dann?” Wir sind uns bewusst, dass es für Sie nicht einfach ist, diese Dinge zu verstehen. Die Spannung zwischen Gottes erhabener Heiligkeit und seiner unendlichen Liebe gegenüber uns Menschen bleibt auch für uns unbegreiflich. Einzig in Jesus Christus kann diese Spannung erfasst werden. Er ist zugleich Gottes Sohn und Mensch. Deshalb heißt es in einem unserer christlichen Lieder: “Suche Jesus und sein Licht, alles andre hilft dir nicht!”

Wenn Sie gestatten, wollen wir mit einem Gebet schließen. Wir laden Sie ein, still mitzubeten:

“Lieber Gott und himmlischer Vater, wir danken dir, dass du uns eine Gelegenheit gegeben hast, die gute Nachricht von der Sündenvergebung und der damit verbundenen ewigen Seligkeit an andere Menschen weiterzugeben. Heiliger, gerechter Gott, die Botschaft von deiner so großen Liebe und deinem Erbarmen gegenüber uns Menschen ist für unsere Vernunft unfassbar. Deshalb bitten wir dich um den Glauben. Lass uns mit dem Herzen erkennen und glauben, was unser Verstand nicht fassen kann. Wir möchten gern Jesus Christus im Glauben annehmen und an seinem Hell teilhaben. Darum bitten wir dich in seinem Namen. Amen.”

Wir hatten bisher Gelegenheit, Sie mit der Heilsbotschaft Gottes bekanntzumachen. Zum Schluss möchten wir noch kurz sagen, was unser Anliegen ist: Wir möchten Sie über die Hauptwahrheiten des christlichen Glaubens informieren und so dem Auftrag Jesu nachkommen, den er seinen Jüngern kurz vor seiner Himmelfahrt gab. Dieser Auftrag steht am Ende des Matthäusevangeliums (Kapitel 28 Vers 19f): “Geht hin und macht zu Jüngern alle Völker: Tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.”

Zu diesem Zweck haben wir einen Kurs mit allen Lehren Jesu zusammengestellt. Sie erhalten darin Informationen über das, was die Bibel über Gott, die Zehn Gebote, die Taufe, das heilige Abendmahl, die Engel, die Sündenvergebung, den Tod, das Leben nach dem Tod, das Beten sagt. Außerdem wollen wir einen kurzen Überblick über die Biblische Geschichte im Alten und Neuen Testament geben.

Wir bieten diesen Kurs an, ohne Sie zu irgendetwas zu verpflichten. Wir hoffen aber, dass Sie dadurch zu einem tieferen Verständnis der Bibel gelangen und ein kindliches Vertrauensverhältnis zu Gott gewinnen. Damit Sie von vornherein wissen, worauf wir hinaus wollen, machen wir Sie auf vier Punkte aufmerksam:

1. Wir wollen Sie über die christliche Lehre informieren.

2. Wir tun das auf dem Grund der Bibel. In ihr hat uns Gott sein Wort mitgeteilt. Die Lehren der Bibel sind für dieses und jenes Leben von großer Wichtigkeit.

3. Wir reden also mit Ihnen im Auftrag Gottes, denn Sie werden merken, dass wir nicht eigene Gedanken vortragen.

4. Sie werden auch merken, dass die evangelische Botschaft nicht ohne Wirkung auf Sie bleibt: Sie wird Sie entweder zu Christus ziehen, oder sie wird Ihnen zum Ärgernis werden.

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1 Bibelstellen werden wie folgt angegeben: Name des biblischen Buches, Kapitel, Vers (Römerbrief 6, 23). Ein “f” nach der Versziffer bedeutet folgender Vers. Zwei “ff” meinen mehrere folgende Verse.

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