Jesus, wahrer Gott und Mensch – Lektion 13

R. Piesbergen © GemeindebriefDruckerei.de

Was wir von Jesus Christus wissen.
Jesu Namen – Jesus ist der versprochene Erlöser – Jesus ist wahrer Mensch und wahrer Gott.

aus:
Was Christen glauben – Grundkurs des christlichen Glaubens

Herausgegeben von der Evangelisch – Lutherischen Freikirche (ELFK)

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Lektion 13 – Jesus, wahrer Mensch und wahrer Gott

In der letzten Lektion haben wir uns einige Verheißungen im Alten Testament angesehen, die auf den versprochenen Messias (Heiland) hinweisen. Heute wollen wir zweierlei herausarbeiten:

1. dass der verheißene Messias im Laufe der Zeit kommen musste, wenn dem sündigen Menschen überhaupt geholfen werden sollte;

2. dass Jesus Christus als Heiland nicht nur Mensch, sondern gleichzeitig Gottes Sohn sein musste.

Schauen wir uns an, was die Bibel zu diesen beiden Themen sagt.

1. Jesus ist der versprochene Heiland

Fangen wir bei der Geburt Jesu an. Im Lukasevangelium (Kapitel 2 Vers 11) lesen wir, was der Engel den Hirten verkündete: „Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. “Christus” heißt der “Gesalbte”. Gesalbt wurde in Israel einer, der zu einem besonderen Amt bestimmt wurde (z. B. ein König oder Prophet).

Es ist kein Mensch, der dies verkündet. Ein Engel erscheint extra dazu vom Himmel. Noch erstaunlicher ist, dass dies schon bei der Geburt von Jesus gesagt wird. In der Apostelgeschichte lesen wir (Kapitel 10 Vers 38): “Gott hat Jesus von Nazareth gesalbt mit Heiligem Geist und Kraft.” Jesus hat also zu seinem Amt die höchste Beauftragung, die man überhaupt haben kann. Nicht ein Mensch, sondern Gott hat sie ihm gegeben. Gott hat Jesus auch bestens ausgerüstet für diesen Dienst: Er ist mit dem Heiligen Geist gesalbt und mit Kraft – das heißt mit der Kraft Gottes.

Jesus hat auch von sich selbst gesagt, dass er der verheißene Messias ist. Im Johannesevangelium (Kapitel 4 Vers 25f.) sagt eine samaritische Frau zu ihm: ,,Ich weiß, dass der Messias kommt, der da Christus heißt. Wenn dieser kommt, wird er uns alles verkündigen. Jesus spricht zu ihr: Ich bin ‘s, der mit dir redet.” In anderen Fällen wurde Jesu Zuhörern und Zuschauern auch anhand seiner Reden und Wunder klar, dass er der im Alten Testament verheißene Christus sein musste.

Ein anderes Beispiel finden wir im Johannesevangelium. Da spricht Jesus davon, dass der himmlische Vater ihm alle Macht übertragen hat. Dann sagt er: „Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm” (Joh. 3, 36). Dieses Wort Jesu ist besonders wichtig. Denn hier erwähnt er, warum er in die Welt gekommen ist. Wer an Jesus Christus als seinen Erlöser glaubt, der wird das ewige Leben haben, weil Jesus ihm seine Sünden vergeben hat. Schon der Täufer Johannes hatte auf Jesus als das „Lamm Gottes” hingewiesen, das die Sünde der Welt trägt (Joh. 1, 29). Jesu Worte und Taten bestätigten ihn unverkennbar als Sohn des allmächtigen Gottes.

Schließlich muss hier noch erwähnt werden, was Jesus im Lukasevangelium (Kapitel 24 Vers 44) sagt: „Es muss alles erfüllt werden, was von mir geschrieben steht im Gesetz des Mose, in den Propheten und in den Psalmen.” Im Alten Testament stehen viele Prophezeiungen auf den Messias. Sie beschreiben die Person und auch die verschiedenen Umstände seines Lebens. Das alles fand seine Erfüllung in Jesus Christus.

Dem Heiland werden in der Bibel recht verschiedene Namen gegeben. Oft wird er “der Gesalbte” genannt. Auf Hebräisch heißt das “Messias” und auf Griechisch “Christus”. Gesalbt, d. h. zu ihrem Dienst bestimmt, wurden in Israel Könige, Hohepriester und Propheten.

Viele Familiennamen beschreiben Eigenschaften, Tätigkeiten oder Berufe. Der Name “Müller” geht beispielsweise auf den Beruf des Müllers zurück. Der Name „Klein” wurde wohl zuerst einem Menschen gegeben, der klein von Statur war. Schon vor Jesu Geburt gab ein Engel Maria und Josef die Anweisung, wie das Kind heißen sollte. Davon berichtet das Matthäusevangelium (Kapitel 1 Vers 21): “Sie (Maria) wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden.”Jesus” heißt auf Hebräisch “Jahwes Heil” (“Jahwe” ist ein alttestamentlicher Name für “Gott”). Diesen Jesus hat der Vater in die Welt gesandt, um die Menschheit von Sünde, Tod und dem Teufel zu befreien. Ohne ihn gibt es kein Heil. In der Apostelgeschichte (Kapitel 4 Vers 12) lesen wir: “In keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden.”

In der Bibel werden Jesus Christus noch andere Namen gegeben. Er heißt:

  • ,,Erlöser”, weil er als Stellvertreter für unsere Sündenschuld bezahlt hat,
  • “Herr”, weil er mit dem Vater und dem Heiligen Geist Herr der Schöpfung ist;
  • ,,Heiland”, weil wir ihm unser Heil verdanken;
  • ,,Wort”, weil er uns den Vater offenbart (Joh. 1, 14);
  • “Sohn Gottes”, weil er der einzig wahre Sohn des ewigen Vaters ist;
  • ,,Menschensohn”, weil er als Kind der Jungfrau Maria Fleisch und Blut annahm, um uns zu erlösen;
  • ,,Immanuel” (Gott mit uns), weil er jederzeit bei den Seinen ist (Jes. 7, 14);

Im Alten Testament wird er auch “der Engel (= Bote) des Herrn” genannt.

Alle diese Namen zeigen, was wir hier besonders hervorheben wollen:

Jesus Christus ist der verheißene Heiland, und wir sollen nur bei ihm unser Heil suchen.

2. Jesus ist Gott und Mensch zugleich

Schauen wir uns einige Schriftstellen an, die das von ihm sagen:

  • Joh. 5,20: ,,Dieser (Jesus) ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.” Da ist von Jesus Christus die Rede.
  • Joh. 20,28: ,,Mein Herr und mein Gott!” Das sagte Thomas, der anfangs den Bericht von Jesu Auferstehung nicht glauben wollte. Als Jesus aber ein zweites Mal bei seinen Jüngern erschien, konnte auch Thomas nicht anders als zu glauben.
  • Röm. 8,32: ,,Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben.” Das heißt: der für uns am Kreuz starb, war nicht nur ein Mensch, sondern Gottes eigener Sohn.
  • Am Anfang des Johannesevangeliums (Kapitel 1, Verse 1 und 14) lesen wir: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort … Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.” Da steht es unmissverständlich: Das Wort (Jesus) ist selbst Gott.

Jesus war nicht nur Gottes Sohn, sondern auch wirklicher Mensch. Das zeigen die folgenden Bibelstellen. Später wollen wir noch zeigen, warum das so wichtig ist.

  • 1. Tim. 2, 5: ,,Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, näm- lich der Mensch Christus Jesus.”
  • Mit Blick auf seine menschliche Natur sagte Jesus auch nach seiner Auferstehung (Lk. 24, 39): ,,Seht meine Hände und meine Füße, ich bin ‘s selber. Fasst mich an und seht; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr seht, dass ich sie habe.”
  • Jesus hatte nicht nur einen menschlichen Leib, sondern auch eine menschliche Seele. Im Garten Gethsemane bekundet er seinen Jüngern: ,,Meine Seele ist betrübt bis an den Tod” (Matth. 26, 38).
  • Außerdem lebte Jesus, wie Menschen sonst leben: Er schlief, wurde müde, empfand Hunger und Durst; er weinte, litt an Leib und Seele und starb schließlich. Er war also ein Mensch wie wir, allerdings ohne Sünde. Das wird uns im Hebräerbrief (Kapitel 4 Vers 15) bezeugt: „Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde.”

    Wir sehen also: Jesus Christus ist wirklich wahrer Gott im vollen Sinn des Wortes und gleichzeitig auch wahrer Mensch. Es gibt Leute, die meinen, Jesus sei nur während der 33 Jahre seines Erdenaufenthaltes wahrer Mensch gewesen. Aber nach den Aussagen der Bibel ist Jesus auch wahrer Mensch geblieben, als er bei der Himmelfahrt vor den Augen seiner Jünger weggenommen wurde. Die Engel sagten damals den zurückbleibenden Jüngern: ,,Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen” (Apg. 1, 11).

    Nun werden Sie vielleicht fragen: “Warum ist das so wichtig, dass Jesus Christus gleichzeitig wahrer Mensch und wahrer Gott ist?” Darauf wollen wir in der nächsten Lektion antworten.
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