Wo kommt die Ehe her? – Wozu ist die Ehe gut? – Wann beginnt eine Ehe? – Was ist Gottes Ordnung im Verhältnis der Geschlechter?
aus:
Was Christen glauben – Grundkurs des christlichen Glaubens
Herausgegeben von der Evangelisch – Lutherischen Freikirche (ELFK)
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Lektion 26 – Die Ehe, wie Gott sie geführt haben will
1. Wo kommt die Ehe her?
In dieser Lektion wollen wir uns mit dem Thema „Ehe“ beschäftigen. Im zweiten Kapitel des 1. Buches Mose wird berichtet, wie Gott die Ehe gestiftet hat:
,,Gott der Herr sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei. Und Gott der Herr machte aus Erde alle die Tiere auf dem Felde und alle die Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen, dass er sähe, wie er sie nennte; denn wie der Mensch jedes Tier nennen würde, so sollte es heißen. Und der Mensch gab einem jeden Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen; aber für den Menschen ward keine Gehilfin gefunden, die um ihn wäre.
Da ließ Gott der Herr einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er schlief ein. Und er nahm eine seiner Rippen und schloss die Stelle mit Fleisch. Und Gott der Herr baute ein Weib aus der Rippe, die er von dem Menschen nahm, und brachte sie zu ihm. Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin nennen, weil sie vom Manne genommen ist. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen, und seinem Weibe anhangen, und sie werden sein ein Fleisch“ (1. Mose 2, 18-24).
Adam und Eva waren das erste Ehepaar. Die Ehe ist bis heute nach Gottes Willen der Lebensbund zwischen einem Mann und einer Frau. Jesus sagt: „Der im Anfang den Menschen geschaffen hat, schuf sie als Mann und Frau und sprach: Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein“ (Matth. 19,4f.). So sieht nach Gottes Maßstäben eine Ehe aus. Abzulehnen ist deshalb, wenn ein Mann mehrere Frauen hat oder auch eine Frau mehrere Männer, und erst recht eine eheähnliche Partnerschaft zwischen zwei Personen gleichen Geschlechts. Was Gott gestiftet hat, das ist gut und immer gültig. Das gilt auch für die Ehe. Es steht aber jedem frei, ehelos zu bleiben. Es ist keine Sünde, wenn man aus Mangel an Gelegenheit nicht heiratet oder um sich anderen Aufgaben voll widmen zu können. Nur sollen wir auch dann keusch und zuchtvoll leben.
2. Wozu ist die Ehe gut?
Welchen Zweck hat die Ehe und welcher Segen fließt aus ihr?
(1) Als Erstes ist die eheliche Gemeinschaft zu nennen. In der schon angeführten Bibelstelle (1. Mose 2) wird betont: ,,Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei.“ Gott schuf Eva als gleichwertige Lebensgefährtin für Adam. Sie sollte nicht seine Sklavin, sondern eine Hilfe für ihn sein.
(2) Aus einem zweiten Grund hat Gott die Ehe eingesetzt: Sie soll das Weiterbestehen des menschlichen Geschlechts sichern. Mann und Frau können Kinder zeugen. Der Herr segnet nicht alle Ehen mit Kindern. Aber er will nicht, dass ein Ehepaar aus eigennützigen Gründen kinderlos bleibt. Er gibt deshalb im ersten Kapitel der Bibel den Menschen den Auftrag: ,,Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan“ (1. Mose 1,28).
(3) Ein dritter Zweck der Ehe besteht nach dem Sündenfall darin, dass sie uns vor Unzucht und Hurerei bewahren soll. Gott will, dass der geschlechtliche Verkehr und dessen Befriedigung innerhalb der Ehe stattfindet. Im 1. Korintherbrief (Kapitel 7 Verse 2-5) lesen wir: „Aber um Unzucht zu vermeiden, soll jeder seine eigene Frau haben und jede Frau ihren eigenen Mann. Der Mann leiste der Frau, was er schuldig ist, desgleichen die Frau dem Mann. Die Frau verfügt nicht über ihren Leib, sondern der Mann. Ebenso verfügt der Mann nicht über seinen Leib, sondern die Frau. Entziehe sich nicht eines dem andern.“
3. Wann beginnt eine Ehe?
Manche meinen, das geschieht bei der Trauung in der Kirche. Andere denken eher an den ersten geschlechtlichen Verkehr. Aber eigentlich beginnt die Ehe dann, wenn ein Mann und eine Frau aus freien Stücken beschließen, in einer lebenslangen Gemeinschaft beieinander zu bleiben. Die Ehe beruht auf dem gegenseitigen Versprechen, dass man sich lieben und achten, einander in guten und bösen Zeiten beistehen und die Treue halten will – bis die Ehe durch den Tod aufgelöst wird. Wo diese gegenseitige Verpflichtung nicht ernst genommen wird, bleibt das nicht ohne böse Auswirkungen auf die Ehe. Eine Ehe ohne gegenseitige Treue hat keinen Bestand. Weil die Ehe ein Bund für das ganze Leben ist, sollen wir uns vorher ernsthaft prüfen und nicht leichtfertig eine Verbindung eingehen. Als Christen werden wir dabei Gott im Gebet um Hilfe anrufen und um seinen Segen bitten.
Wenn schon das ernsthafte Eheversprechen bindend ist und den Anfang der Ehe markiert, stellt sich heute die Frage: „Ist es dann Unrecht, wenn wir schon vor der Trauung zusammen leben und geschlechtlich miteinander verkehren?“ Hier ist zu bedenken, dass die Ehe eine öffentliche Ordnung ist.
- Gott will, dass die Ehe von allen geachtet und respektiert wird. Er verbietet im sechsten Gebot den Ehebruch. Wie sollen wir das Einbrechen in eine andere Ehe vermeiden, wenn wir nicht wissen, wer verheiratet ist. Deshalb muss die Eheschließung öffentlich bekannt gemacht werden. Wir tragen beispielsweise Eheringe, damit jeder sofort sehen kann, dass wir bereits verheiratet sind.
- Aber auch das vierte Gebot spielt in diesem Zusammenhang eine Rolle. Wir sollen unseren Vorgesetzten gehorchen. Das gilt auch für die Regierung unseres Staates. In unserem Land ist es aber durch Gesetze so geregelt, dass eine Ehe beim Standesamt öffentlich geschlossen wird. Es ist nicht gut, wenn wir uns als Christen über staatliche Gesetze hinwegsetzen, zumal wenn sie Gottes Ordnungen schützen helfen. Wir würden damit Ungläubigen ein schlechtes Beispiel geben. Damit verstoßen wir auch gegen Gottes Gebote. Das ist gerade in unserer Zeit zu beachten, in der die Ehe von vielen missachtet und zerstört wird.
4. Was ist Gottes Ordnung im Verhältnis der Geschlechter?
Eine weitere Frage, die heute viele bewegt, ist: „Muss sich eine Frau auch in unserer Zeit noch ihrem Ehemann unterordnen?“ Als Christen fragen wir zuerst: Was sagt die Bibel? Im Epheserbrief (Kapitel 5 Vers 22ff.) schreibt der Apostel Paulus: ,,Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist.“ Der Gehorsam der Ehefrau ihrem Mann gegenüber hat also sein Vorbild im liebevollen Verhältnis der Kirche dem Herm Jesus gegenüber: „Wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen in allen Dingen.“
Auf den ersten Blick scheint die Frau in einer christlichen Ehe benachteiligt zu sein. Sieht man aber genauer hin, erkennt man, dass eher das Gegenteil der Fall ist. Ein christlicher Mann wird sich bemühen, stets dem nachzukommen, was der Heilige Geist durch Paulus im 25. Vers schreiben ließ: ,,Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben“ (Eph. 5, 25). Wenn ein Ehemann seine Frau nur annähernd in der Weise liebt, wie Christus seine Kirche liebt, dann fällt es seiner Frau gar nicht schwer, sich ihm unterzuordnen. Ja, es wird für sie ein großer Segen und eine Genugtuung sein.
Schwierigkeiten entstehen immer dann, wenn der Ehemann seine Stellung als Haupt der Frau missbraucht. Wenn ein Mann selbstsüchtig nur auf den eigenen Vorteil bedacht ist und seine Frau und Kinder vernachlässigt, handelt er nicht nach dem Beispiel Christi. Denn als sich Christus für die Gemeinde opferte, war das alles andere als Selbstsucht.
Die Stellung des Ehemanns als Haupt der Familie bedeutet auch nicht, dass er bei allen Meinungsverschiedenheiten seinen Kopf durchsetzen darf. Als Christ wird er vielmehr seine eigenen Bedürfnisse aus Liebe gern zurückstellen. Als Familienoberhaupt hat er auch für das geistliche Wohl der Familie zu sorgen. Er soll sich daran erinnern, dass Jesus selbst seinen Jüngern gedient hat. Er sagt zu ihnen: „Wer unter euch groß sein will, der sei euer Diener“ (Matth. 20, 26).
Wenn eine Ehefrau sich bereitwillig in Gottes Ordnung fügt und nicht ständig gegen ihren Mann aufbegehrt, wird es dem Ehemann umso leichter fallen, dem nachzukommen, was Gott ihm aufgetragen hat: Seine Frau zu lieben, wie Christus die Gemeinde geliebt hat und noch liebt. Wenn die Frau dann spürt, dass ihr Mann oft die eigenen Interessen denen der Familie unterordnet, dann wird es ihr leichter fallen, dem Gebot des Herrn zu gehorchen und sich ihrem Mann unterzuordnen. So ergänzt sich hier alles auf’s Beste, wenn man nach dem Rat des Herrn handelt: „Geben ist seliger als Nehmen“ (Apg. 20, 35). Ja, die gegenseitige Liebe nimmt dadurch sogar zu.
Zum Schluss sei noch auf Eines hingewiesen: Es ist nicht selbstverständlich, dass in einer Ehe Harmonie herrscht und jeder sich bemüht, zum Gelingen beizutragen. In einer so engen Beziehung zwischen zwei Menschen gibt es viele Reibungsflächen. Das liegt vor allem daran, dass wir alle von Natur Sünder sind. Wenn wir uns dessen bewusst sind, werden wir nie vergessen, Gott immer wieder um seinen Beistand anzurufen und uns aus seinem Wort Rat zu holen. Damit können wir am besten Vorsorge für unsere Ehe treffen. Für jede christliche Ehe gilt, was Manfred Hausmann zum Titel für eines seiner Bücher gewählt hat: Liebende Leben von der Vergebung!