
WOCHE VOM EWIGKEITS-SONNTAG
Dienstag, 28. November 2023
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Ich bin ein Gast auf Erden.
Ps. 119, 19
Der bekannte Theologieprofessor Helmut Thielicke hat seine Lebenserinnerungen aufgeschrieben.
Das Buch heißt: „Zu Gast auf einem schönen Stern“.
Der „schöne Stern“ ist unser Planet Erde. So hat Helmut Thielicke sein Leben aufgefasst: Er war ein paar Jahrzehnte lang ein Gast in dieser Welt. Ebenso hat es der Dichter von Psalm 119 gesehen. Er hat gesagt: „Ich bin ein Gast auf Erden“. Das ist eine gute christliche Einstellung.
Gast-Sein bedeutet zweierlei:
Erstens willkommen sein,
zweitens nicht für immer da-bleiben.
Erstens: Wir sind auf der Erde willkommen. Als erste haben uns Vater und Mutter willkommen geheißen. Und der Vater im Himmel hat die Erde schön geschaffen, damit es uns darauf gut geht. Er versorgt uns wie ein guter Gastgeber mit allem, was wir brauchen. Er gibt uns zu essen und zu trinken. Er erfreut unsre Augen und Ohren mit vielen schönen Dingen. Wir haben es gut als Gäste auf der Erde.
Zweitens: Wir bleiben nicht immer hier. Die Erde ist nicht unser richtiges
Zuhause. Unser richtiges Zuhause ist das himmlische Vaterhaus, Gottes Reich. Da gehören wir eigentlich hin. Dazu hat der Vater uns geschaffen. Dazu hat der Sohn uns erlöst. So kehren wir eines Tages heim zu unserm Vater und zu unserm Heiland Jesus Christus.
Dort ist es noch viel schöner als auf der Erde. Und dort bleiben wir dann für immer.
***
O Jesu Christ, mein’s Lebens Licht, / mein Hort, mein Trost, mein Zuversicht: / Auf Erden bin ich nur ein Gast, / und drückt mich sehr der Sünden Last. / Auf deinen Abschied, Herr, ich trau’, / darauf mein’ letzte Heimfahrt bau’. / Tu mir die Himmelstür weit auf, / wenn ich beschließ’ mein’s Lebens Lauf. / Alsdann mein’ Leib erneure ganz, / dass er leucht’ wie der Sonne Glanz / und ähnlich sei dei’m klaren Leib, / auch gleich den lieben Engeln bleib’. / Wie werd’ ich dann so fröhlich sein, / werd’ singen mit den Engeln dein / und mit der Auserwählten Schar, / auf ewig schau’n dein Antlitz klar. Amen. Martin Behm
Andacht
vom
Vortag
WOCHE VOM EWIGKEITSSONNTAG
Montag, 27. November 2023
Ach Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Grimm!
Ps. 6, 1
Ein Kind hat seinen Vater angelogen. Der Vater hat das gleich gemerkt. Das Kind sieht den Vater mit traurigen Augen an und sagt: „Es tut mir leid. Bitte bestrafe mich nicht!“
Viele Väter werden so eine Bitte erfüllen. Sie mögen das Strafen ja selbst nicht. Sie haben ihre Kinder lieb und wollen ihnen Gutes tun. Aber wenn das Kind immer wieder lügt, muss ein Vater streng sein. Er muss sein Kind ja erziehen.
Das Kind muss lernen, die Wahrheit zu sagen. Der Vater muss das Kind bestrafen, gerade weil er es lieb hat.
So ist das auch beim Vater im Himmel. Er will uns zum Guten erziehen. Und darum straft er uns manchmal. Er lässt uns spüren: So geht das nicht weiter! Immer wieder erleben Menschen Schweres als so einen „Denkzettel“ von Gott. Es kann sein, dass wir dann weinen und seufzen. Aber wir sagen: Ja, Vater. Ich nehme deine Strafe an. Ich weiß: Du willst mich damit besser machen. Ich erkenne deine Liebe, die mich erzieht.
Gott kann auch anders strafen. Gott kann Bosheit heimzahlen und dabei Menschen vernichten. Im Alten Testament gibt es viele solche Geschichten. Und am Ende der Zeit wird der Herr alle Gottlosen so strafen. Das ist dann keine liebevolle Erziehung mehr, das ist dann eine Strafe mit Zorn und Grimm. Wenn uns das bewusst wird, erschrecken wir. Dass uns diese schreckliche Strafe bloß erspart bleibt! Und wir bitten wie der Beter von Psalm 6: „Ach Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Grimm!“
Gott hört diesen Hilferuf. Und er hat schon längst etwas getan, damit uns seine zornige Strafe erspart bleibt. Er hat seinen Sohn in die Welt geschickt. Der hat stellvertretend für alle Menschen Gottes Zorn am eigenen Leib erfahren. Das ist am Kreuz von Golgatha geschehen.
Wenn wir an Jesus glauben, sind wir vor Gottes Zorn sicher. Da wollen wir dann auch nicht mehr klagen über die kleineren Erziehungs-Strafen.
Durch Jesus wissen wir ja, wie lieb uns der himmlische Vater hat.
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Lieber Vater im Himmel! Bewahre uns vor deinem Zorn im letzten Strafgericht. Und lehre uns, deine liebevollen Erziehungs-Strafen geduldig zu tragen. Amen.
aus
Gott ist einfach wunderbar
Tägliche Andachten in einfacher Sprache
von Matthias Krieser